Majra Lakota cracy pink and beauty


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Warum Gewalt?

Gewalt


Wie viele Frauen erleben dies wohl täglich?

Warum nehmen sie dies alles wohl auf sich?

Sind sie zu schwach sich zu wehren?

Warum hilft ihnen niemand ?

Gewalt

Einen harten Schlag schleudert Er Ihr ins Gesicht. Ein kräftiger Fußtritt folgt. Sie steht bewegungslos da. Sie kann wieder einmal nicht verstehen.
Ihr ist nach weinen, aber die Tränen wollen nicht fließen. Fließen kann nur das Blut. Es rinnt aus Ihrer Nase, läuft warm über Ihre Lippen und tropft auf den Boden. Immer noch steht Sie regungslos da, als Er brüllt: "Du spinnst wohl! Du versaust mir den ganzen Teppich! - verschwinde! - Hau ab! - Mach, dass Du ins Bad kommst!"
Wie benebelt verschwindet Sie hinter der Tür, die einzige in der Wohnung, die noch einen Schlüssel besitzt. "Nur absperren, dann wird Dir nichts geschehen," redet Sie sich ein. Sie setzt sich auf Ihre Insel, dem Klodeckel. Ihre Arme schlingt Sie ganz fest um die Beine und zieht sie dicht an Ihren Körper. "Festhalten", denkt Sie, und der Kopf dröhnt dumpf: "DONG - DONG - DONG".

Ihr Gesicht brennt, Ihre Seele schreit, nur kann Sie niemand hören. Ihre Gedanken sausen wie ein Schwarm Bienen durch jede einzelne Gehirnwindungen. Der Kopf schmerzt. Der Tritt, den das Becken traf, tut so weh. Sie will schreien, aber das Gehirn nimmt den Wunsch nicht mehr wahr. Weinen kann Sie seit langem nicht mehr.
Sie hört immer und immer wieder dieses Dröhnen. Sie legt Ihren Kopf in ihre Hände, als wollte Sie Ihn trösten und streicheln.
Das laute Poltern an der Tür schreckt Sie auf. Er kreischt hysterisch: "Was soll das! Du bist schon eine Stunde im Bad! Das ist doch nicht mehr normal. Komm endlich raus, oder soll ich die Türe einschlagen."

Sie verlässt Ihre ´Insel" und geht zum Waschbecken, um das brennende Gesicht kühlen. Ihre rechte Wange ist geschwollen. Lange schaut Sie sich im Spiegel an. "Warum schlägt Er mich, Warum? ", denkt Sie, und die Angst schaut Ihr vom Spiegel aus zu.
Ganz vorsichtig und leise verlässt Sie Ihren Schutzraum. Er sitzt im Wohnzimmer trinkt seinen Schnaps und stiert in den Fernseher. Er hört Sie nicht. Leise geht Sie in Ihr Zimmer und hat nur den einen Wunsch, schlafen!

Zum wiederholten Male ärgert Sie sich, dass diese Türe keinen Schlüssel mehr hat. Er hat Ihn an sich genommen. Er will das so. Er mag keine verschlossen Räume.
Sie will einschlafen. Es fällt Ihr nicht leicht. Sie spürt, dass die Angst Sie in der Dunkelheit auffressen will. Immer wieder sagt Sie leise vor sich hin: "Hier in Deinem Reich bist Du Sicher - Ja, hier bist Du in Sicherheit."
Aber diese Sicherheit verlässt Sie auch in dieser Nacht.
Er, so nackt wie Er ist, schmiert sich unter Ihre Decke. Sie will sich wehren, will laut schreien, will Ihn abstoßen, aber Sie ist zu schwach. Er fährt in Ihr ein, als will er Sie erstechen. Am ganzen Körper spürt Sie die schmerzhaften Stiche.
Endlich schreit Sie, aber nicht aus Lust, wie Er glaubt. Nein, Trauer, Zorn, Scham und Angst brechen aus Ihr heraus. Sie spürt wie sich Sein Messer aus Ihrem Körper löst, und dabei die Knoten in Ihrer Seele durchtrennte.


Der nächste Tag:
Sie kann nicht frühstücken. Sie hat wieder einmal die Spuren der Nacht ausgekotzt, um für den Tag stark zu sein.
Sie steigt in Ihr Auto, aber Sie kommt nicht weit. Der erste Rastplatz zieht Sie magisch an. Nun sitzt Sie da, wie ein Häufchen Elend.
Sie weint. Endlich kann Sie weinen. Wie lange? Sie weiß es heute nicht mehr. Aber nach Stunden weiß Sie, was Sie will.
Nicht bei dieser schon so oft gefeierten Versöhnung dabei sein. Nein, Er soll allein mit dem Ihr zugedachten Blumenstrauß feiern. Sie fährt weg, so weit, das Er Sie nie mehr verletzen und erniedrigen kann



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